Offene Jugendarbeit in Österreich gehört zur Sozialen Arbeit. In der Sozialarbeit wird darauf geachtet, dass Menschen keine Probleme bekommen oder unterstützt werden, wenn sie Probleme haben. Die offene Jugendarbeit ist für alle Jugendlichen da - egal was die jungen Menschen für ein biologisches Geschlecht haben, in welche Schule oder Arbeit sie gehen, ob sie reich oder arm sind oder welcher Religion sie zugehören.

 

Die Jugendarbeiter und Jugendarbeiterinnen gehen entweder in Parks, zu Bahnhöfen, in Einkaufszentren, in Skateparks, Kaffeehäuser und auf andere Plätze, wo Jugendliche sind und reden mit ihnen - dieser Teil der Arbeit wird Mobile Jugendarbeit genannt, weil man dabei beweglich und flexibel, also mobil unterwegs ist. Dadurch können die Mitarbeiter_innen den Jugendlichen, die sie treffen, wichtige, neue Informationen erzählen oder von den jungen Menschen hören wie es ihnen geht und was sie gerade beschäftigt. Das können viele verschiedene Themen sein. Zum Beispiel ein kaputter Basketballkorb auf einem Sportplatz, die Lust auf ein gemeinsames Match auf ihrem Lieblingsspielplatz, aber auch persönliche Themen, wie Familie, Sexualität, Freundschaft und vieles mehr.

 

Außerdem sind die Jugendarbeiter_innen in Räumlichkeiten tätig, die entweder Jugendzentren, Jugendtreffs, Anlaufstellen oder niederschwellige Beratungsstellen genannt werden. Dort können alle Jugendlichen gratis Tischfußball, Playstation oder ähnliches spielen, ihre Musik hören und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern plaudern oder kochen.

 

Zudem organisieren die Jugendarbeiter_innen Sport- und Musikevents und weitere Gruppenangebote und Projekte, damit die jungen Menschen lernen ihre Freizeit gesund und aktiv zu nutzen. Dabei fahren sie zum Beispiel gemeinsam in Museen, gehen im Winter eislaufen oder im Sommer zu einem Hochseilgarten. Auch auf Schulen bieten die Mitarbeiter_innen oft Workshops zu verschiedenen Themen an.

 

Den Menschen in der offenen Jugendarbeit ist es sehr wichtig, dass die Jugendlichen auch in der virtuellen Welt von ihnen erreicht werden. Deswegen sind sie zum Beispiel auch auf Instagram und TikTok vertreten. Zudem bieten viele auch einen Online-Treff an. So können auch Jugendliche von zu Hause aus mit den Jugendarbeiter_innen in Kontakt treten oder bleiben.

 

Die Jugendarbeiter_innen reden zudem mit den Gemeindevertretern und -vertreterinnen (z.B. Bürgermeister_in), damit die Wünsche, Anliegen und Fragen der Jugendlichen auch von erwachsenen Menschen gehört und verstanden werden. Umgekehrt können auch Erwachsene (z.B. Eltern) mit Fragen und Wünschen zu den Teams der offenen Jugendarbeit kommen und sich Tipps holen. Auch mit Erwachsenen, die in der Nähe von Spielplätzen oder Sakteparks wohnen reden die Jugendarbeiter_innen oft, damit ein friedliches Miteinander ermöglicht wird. Das nennt man Gemeinwesenarbeit.

 

Bei Einzel-Beratungen (auch Einzelfallhilfe genannt) geben die Jugendarbeiter_innen prinzipiell keine Informationen und Daten weiter. Die Jugendlichen können auch ohne Angabe ihres Namens, Alters und Wohnortes beraten werden.

 

Um diese Arbeiten sehr gut erledigen zu können müssen sich die Mitarbeiter_innen der offenen Jugendarbeit auch viel mit anderen Institutionen, wie zum Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe, Jugendvereinen oder sogar der Polizei vernetzen (treffen, miteinander persönlich reden, zu bestimmten Themen telefonieren, in Kontakt bleiben).